Wer für seine Region, seine Stadt oder seinen Stadtteil ein bauliches, gewerbliches oder auch kulturelles Projekt plant, kann auf verschiedene bundesweite Netzwerke zurückgreifen. Stadtentwicklung gehört in erster Linie zur Aufgabe der jeweiligen Kommunen, doch existieren mehrere bundesweite politische Gremien, um das Engagement kommunaler Politiker und Initiativen zu unterstützen. Es gibt aber auch rein praktische Hilfen zur Umsetzung regionaler Projekte, innovativen Stadtmarketing-Konzepten oder kommunaler Pro City Initiativen.
Der Deutsche Städtetag ist eine bundesweite Vereinigung der Kommunalpolitiker, um die Interessen der Kommunen dem Bund gegenüber zu vertreten. Hier stehen städtische Probleme wie zunehmender Leerstand, Wohnungsnot, Rückgang des regionalen Gewerbes und Verödung der Innenstädte an vorderer Stelle.
Über das Jahr verteilt organisiert der Deutsche Städtetag verschiedene bundesweite Projekte. Dabei wird häufig eine aktive
Beteiligung engagierter Bürger angestrebt.
Wichtig ist der „Tag der Städtebauförderung“. Hier können Bürger und Projektplaner ihre Interessen in die Stadtentwicklung einbringen.
Dafür ist ein eigenes Handbuch entwickelt worden, das für jedermann als PDF zugänglich ist:
www.tag-der-staedtebaufoerderung.de/...
Über aktuelle Aktivitäten und Debatten im deutschen Städtetag informieren die Pressemitteilungen.
www.staedtetag.de/...
Der Bundesrat des DStGB arbeitet mit verschiedenen Bundesministerien zusammen, um die Interessen von Städten und Kommunen durchzusetzen.
Hier werden zahlreiche Konzepte und Ideen entwickelt, Publikationen erstellt und Kongresse organisiert.
Unter dem Schwerpunkt Stadtentwicklung findet man daher zahlreiche Informationen über laufende Initiativen und Kampagnen des DStGB
www.dstgb.de/...
Mit der Information über die Neuregelung des Onlinehandels veröffentlichte der DStGB ein Arbeitspapier zur Stärkung des lokalen Handels,
um der Verödung der Innenstädte durch den Online-Handel entgegen zu wirken.
Grundtenor Pro City: Nicht gegen sondern mit dem Internet zum Erfolg
www.dstgb.de/...
Das Bündnis wurde 2014 auf Initiative des DStGB gegründet und hat nun eine ständige Vertretung im Bundestag, um sich für die
entsprechenden kommunalen Interessen einzusetzen.
www.dstgb.de/...
Der VHW hat seinen Sitz in Berlin und ist ein Angebot an Kommunalpolitiker, Planer und andere an der Stadtentwicklung interessierte Bürger. Er organisiert pro Jahr über 1700 Fortbildungsangebote zu Themen wie Fördermittel, Vergabeplanung etc.
Außerdem arbeitet der VHW wissenschaftlich und untersucht in Studien die Dynamik städtischer Entwicklungen.
Ein weiterer Schwerpunkt des VHW ist die Demokratisierung von Planungsprozessen. So organisiert er bei vielen Stadtentwicklungsprozessen eine aktive Bürgerbeteiligung während der Planung.
Der VHW unterhält einen eigenen Verlag, in dem die Verbandszeitschrift „Forum Wohnen und Stadtentwicklung“ viermal jährlich erscheint.
www.vhw.de/...
Weitere Publikationen und Einzelveröffentlichungen vermitteln Forschungsergebnisse des VHW sowie Beispiele und Erfahrungen aus der Praxis.
Unter dem Titel „Zukunftsfragen Bodenpolitik“ versucht der VHW politischen Druck auf kommunale Entscheider zu machen,
ihre letzten Grundstücke nicht zum Höchstpreis an sozial unverträgliche Bieter zu verscherbeln. Also solider gesagt,
kommunale Grundstücke und Immobilienansprüche sowie die allgemeine Wohn- und Quartierssituation zukunftsfähig und sozial
verträglich zu verwalten.
www.vhw.de/...
Die SRL ist ein bundesweiter Berufsverband von Planern mit ca. 2000 Mitgliedern, die Experten im Bereich Regional- und Städteplanung sind. Sie haben u.a. Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Förderprogrammen von Bund und Ländern und vertreten die Interessen von Städteplanern in der Architektenkammer.
Arbeitskreise wie „Aktive Zentren“ und „Soziale Stadt“ beziehen sich auf die gleichlautenden finanziellen Förderprogramme von Bund und Ländern.
Die SRL ist in neun Regionalgruppen tätig. Und zwar in folgender Aufteilung:
Über folgenden Link gelangt man zur jeweiligen Regionalgruppe und zu konkreten Ansprechpartnern in Sachen Projektplanung.
www.srl.de/...
In allen Ländern der EU verstärkt sich das Problem, dass Städte mehr und mehr auseinanderfallen, Reichtum und Armut in immer krasserem Kontrast stehen, Shopping-Malls wachsen, während in der Peripherie bzw. in kleineren Kommunen Zerfall und Leerstand grassieren. Ein Treffen von EU-Ministern hat 2007 die Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt verabschiedet.
Auf dieser Grundlage werden im Projekt „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ alle entsprechenden Informationen und Initiativen gebündelt. Auf der Internetseite findet man z.B.
Gelungene Stadtentwicklung kann durch Mittel von Bund, Land und Kommunen gefördert werden. Das ist aber nicht immer zwingend notwendig. Kluge Konzepte und Kooperationen z.B. mit Wohngenossenschaften bringen im ganzen Land Ideen und praktische Lösungen hervor, um brachliegende oder verödete Innenstädte nach regionalen Bedürfnissen zu beleben. Das Internetportal sammelt hier gute Beispiele für effektives City Marketing, um Anregungen für weitere Projekte zu geben. Es ist ein Teil des Gesamtprojektes „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ (siehe oben)
Umbau und Umnutzung eines leerstehenden historischen Kaufhauses in ein Zentrum für Stadtkultur mit einer
Gewerbefläche für regionale Anbieter
www.werkstatt-stadt.de/...
Mit einem Förderprogramm des Bundes „Soziale Stadt“ konnten sich junge Unternehmensgründer in leerstehenden
Immobilien zu günstigen Preisen niederlassen und damit den Stadtteil nachhaltig beleben.
www.werkstatt-stadt.de/...
Die Bundesregierung, insbesondere das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Bau hat u.a. mit der Leipzig-Charta den politischen Willen erklärt, der Verödung von Städten und Kommunen entgegen zu wirken. Dafür werden in verschiedenen Förderprogrammen finanzielle Mittel bereitgestellt. In der Regel handelt es sich um Teilfinanzierungen, die unter der Voraussetzung geleistet werden, dass auch Land- und Kommune bzw. weitere Finanzierungsquellen fördern.
Sogenannte „benachteiligte Stadt- und Ortsteile“ können sich an das Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit wenden. Bauliche Investitionen der Stadterneuerung sollen hier mit Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen im Stadtteil verknüpft werden. Die Gebiete können sich sowohl in Innenstädten als auch in der städtischen Peripherie befinden.
Eine Förderung durch das Programm des Bundes wird zu einem Drittel geleistet, den Rest sollen Land und Kommune übernehmen. Zitat: „Als generelle Finanzierungsregel für die Städtebauförderung, und damit auch für das Programm "Soziale Stadt - Investitionen im Quartier" gilt, dass von Seiten des Bundes ein Drittel, von Ländern und Kommunen die verbleibenden zwei Drittel der Finanzmittel bereitgestellt werden. Die Aufteilung der Mittel zwischen Land und Kommune wird von den Ländern geregelt.“
Interessenten müssen sich an den Ansprechpartner in ihrer Landesregierung wenden. Eine Liste dieser Ansprechpartner findet man hier.
www.staedtebaufoerderung.info/...
Leipzig-Grünau ist eine der größten Plattenbausiedlungen des ehemaligen Ostens. Ein hoher Leerstand und mangelndes Freizeitangebot
mindern die Wohnqualität erheblich. Der Bund fördert hier die Errichtung einer Skaterhalle in einer stillgelegten Transformatorenhalle
der Leipziger Stadtwerke.
Das Projekt ist zudem eingebunden in ein übergeordnetes städtebauliches Entwicklungsprogramm für ganz Grünau. Initiator ist der
Jugendkultur-Verein Urban-Souls, der Jugendkulturen wie Skaten, HipHop, Break Dance und Street Art fördert.
www.urban-souls.de/
Dieses Programm richtet sich insbesondere gegen den zunehmenden Leerstand und Funktionsverlust in deutschen Innenstädten. Angestrebt ist eine Wiederbelebung von Innenstädten als Zusammenspiel von gewerblichem Standort, Kultur und Wohnbereich. Gefördert werden z.B. Instandsetzungen prägender Gebäude, Pro-City-Initiativen, Bau- bzw. Gestaltungsmaßnahmen auf leerstehenden Grundstücken und anderem. Die Programme müssen kommunal verwaltet und bereits gefördert sein, der Bund beteiligt sich dann mit bis zu 50 Prozent an der Finanzierung.
Ansprechpartner findet man auf Bundesebene bei der „Bundestransferstelle Aktive Zentren“ sowie in den für Städtebau zuständigen
Ministerien in der jeweiligen Landesregierung.
Auf folgender Seite findet man die konkreten Ansprechpartner mit Namen und Kontaktdaten:
www.staedtebaufoerderung.info/...
Die einst eigenständige Stadt und der heutige Stadtteil von Hamburg, Bergedorf, wird sukzessive in einem Programm der
„Integrierten Stadtteilentwicklung umgebaut. Die Sanierung historischer Straßen, ein sozial verträgliches Wohnungsbauprogramm,
die Integration des regionalen Gewerbes und die Errichtung von Kulturzentren werden von einem Stadtteilbüro geplant und koordiniert.
www.bergedorf-sued.de/
Auch hier versucht der Bund den Auswirkungen wirtschaftlicher und demografischer Veränderungen entgegenzuwirken und die sozialen und Versorgungs-Funktionen kleinerer Wohnorte aufrecht zu erhalten bzw. die Wohn- und Lebensqualität insgesamt zu verbessern.
Der Bund beteiligt sich mit dreißig Prozent an den Gesamtkosten der entsprechenden Maßnahme. Die Förderung gilt als Investitionszuschuss.
Mit den Mitteln des Bundes werden touristische und kulturelle Angebote ausgebaut, um den Tourismus weiter anzukurbeln und damit
Grundlagen für kleinere Gewerbeunternehmen zu schaffen.
www.staedtebaufoerderung.info/...